ROS ist eine digitale Breitband-Betriebsart im Amateur und CB-Funk.
ROS wurde 2010 vom spanischen Funkamateur José Alberto Nieto Ros (Amateurfunkrufzeichen EA5HVK) publiziert. Es eignet sich für schwierige Übertragungsverhältnisse, wie sie auf Kurzwelle oder bei Erde-Mond-Erde typisch sind (niedriges Signal-Rausch-Verhältnis und Mehrwegempfang). Das Signal kann noch decodiert werden, wenn es mehr als 30 dB schwächer als das Rauschen ist, d.h. vom menschlichen Ohr nicht mehr wahrgenommen werden kann.
ROS ist ein CDMA-Verfahren (Code Division Multiple Access) mit bis zu 2250 Hz Bandbreite. Signale werden innerhalb der bestimmten Bandbreite verteilt zeitversetzt ausgesendet.
ROS arbeitet mit verschiedenen Tönen und Baudraten bei unterschiedlichen Bandbreiten. Neben einer Bandbreite von 2250 Hz erlaubt ROS auch Betrieb mit einer Bandbreite von 500 Hz. ROS arbeitet davon unabhängig mit drei verschiedenen Geschwindigkeiten: 16, 8 und 4 Baud. Irritierend aber ist, dass bestimmte Frequenzen mit bestimmten Kombinationen aus Bandbreite und Baudzahl in der Software fest einprogrammiert sind. Und sich auch nicht ändern lassen. Dabei entsprechen eine Vielzahl der Kombinationen nicht den IARU-Empfehlungen (z.B. 3583, 3585 kHz mit einer Bandbreite von 2250 Hz; 10132, 10132, 10134 kHz mit 500 Hz sowie 18107 kHz mit 2250 Hz Bandbreite!)
OM José Alberto Nieto Ros (der Name des Programms entspricht dem Nachnamen des Entwicklers und ist keine Abkürzung!) hat mit ROS ein Programm entwickelt, das (theoretisch) eine Dekodierung bei einem erstaunlichen Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) von bis zu -35dB erlaubt, und damit noch unterhalb von WSPR arbeitet. Erreicht wird dies aber zu Lasten der Bandbreite, die etwa in der Einstellung ROS 8/2250 gegenüber Olivia 32/1000 zwar eine (bei gleicher Geschwindigkeit) um 5 dB höhere Empfindlichkeit erreicht, dabei aber quasi fast einen SSB-Sprachkanal ausfüllt.
ROS arbeitet mit, wie oben erwähnt, fest programmierten QRGs. Erst, wenn man die Steuerung seines Transceivers durch CAT deaktiviert, ist jeder ROS-Nutzer völlig frei in der Frequenzbelegung - wichtig für den bandplan-konformen Betrieb!
ROS überträgt wie auch andere Digimode-Programme automatisiert Spots in das DX-Cluster System. Auch sollten die SMTP-Einstellungen hinsichtlich geprüft werden.
Funkamateuren in den USA ist die Benutzung von ROS auf der Kurzwelle bzw. dem 2-m-Band nicht gestattet, da sowohl die US-amerikanische Amateurfunkvereinigung ARRL als auch die US-amerikanische Fernmeldebehörde FCC diesen Digimode als "Spread Spectrum" betrachten. Näheres dazu finden Interessierte unter "FCC Reaffirms Statement on ROS".
Die erste Verbindung mit ROS fand am 18. Februar 2010 auf dem 40-Meter-Band statt, von Spanien nach den Niederlanden. Am 22. Februar 2010 folgte die erste Erde-Mond-Erde-Zweiwegverbindung, zwischen Deutschland und Griechenland im 2-Meter-Band. Die erste ROS-Verbindung mit einer speziell dazu lizenzierten Amateurfunkstation in den USA fand am 1. Februar 2012 (UTC) auf dem 30-Meter-Band nach Spanien statt.
ROS ist vor allem eine Betriebsart für SSB.
Der Betrieb konzentriert sich im wesentlichen auf KW und wird in der Modulationsart USB praktiziert. Aber auch im UKW wird es auf 4m, 2m & 70cm gelegentlich eingesetzt.
Im CB-Funk wird mit ROS im wesentlichen auf den Frequenzen
27.245 MHz K 25 ; 27.365 MHz K 36 sowie 27.610 MHz gearbeitet.
Zu beachten ist, das die Frequenz 27,610 MHz außerhalb des für den CB-Funk und Amateurfunk in Deutschland zugelassen Bereich liegt. Es darf daher auf dieser Frequenz kein Sendebetrieb stattfinden!