Ist ein rechnerunterstütztes Kommunikationssystem, in dem Daten digital nach einem definierten Protokoll zwischen Funkstationen ausgetauscht werden. Zu deutsch Packet Radio ist digitale Datenübertragung via Funk.
Dieses Protokoll (AX.25) ist abgeleitet aus dem in der kommerziellen Datenübertragungstechnik
verwendeten X.25 Protokoll und wurde zu Beginn der 80er Jahre in den USA entwickelt.
In der Regel geschieht das mit PCs und kleinen Modems oder TNC's.
Die zu übertragenden Daten werden von einem Terminal über eine Schnittstelle
(meist RS232C) an einen Terminal-Node-Controller (TNC) übergeben, der diese Daten wiederum entsprechend dem oben genannten Protokoll aufbereitet und als Bitfolge in Päckchen definierter Länge an ein Modem weitergibt.
Dieses Modem setzt die Bits in Töne unterschiedlicher Frequenz um, die auf den Modulatoreingang eines Funkgerätes gegeben werden. Bei der Gegenstation setzt ein Modem die empfangenen Töne in logische Nullen und Einsen um, die im TNC decodiert und als Daten am Terminal dargestellt oder abgespeichert werden.
Der Begriff Packet Radio setzt sich also aus Packet (engl.: Päckchen) und Radio (engl.: Funk) zusammen, ergibt also "Päckchenfunk".
Können sich zwei Stationen gegenseitig nicht hören, ist die Verbindung unter Umständen dennoch über einen Digipeater möglich, der das von einer Station empfangene Signal in einem TNC aufbereitet und neu abstrahlt.
Mehrere Digipeater können in einem Netz miteinander verbunden sein, so daß Verbindungen auch über sehr große Entfernungen möglich sind.
Die Übertragungsraten liegen im 11m Band "CB-Funk" üblicherweise bei 1200 Baud. Leider erreicht man oft aber nur eine effektive Übertragungsrate von maximal 500 bis 800 Bit/s, das entspricht etwa 60 bis 100 Zeichen oder Bytes in der Sekunde. Bei größeren Raten stößt man bald an technische Grenzen, denn über den Mikrofon-Eingang eines Funkgerätes lassen sich höhere Bitraten wegen des NF-Standard-Filters dahinter nicht einspeisen, Geräte mit zugelassener Selektivruf-Buchse umgehen diesen Filter allerdings. Amateurfunkgeräte sind oft schon für 9600 Baud oder mehr ausgelegt, für ältere existieren Umbauanleitungen. Im CB-Funk sind eigene Umbauten nicht erlaubt, da sonst die anmeldungsfreie Zulassung durch die
[ RegTP (Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post) ALT / NEU BNetzA (Bundesnetzagentur)] verloren geht.
Packet Radio ist vor allem eine Betriebsart für UKW, hat aber auch seine Fan's auf Kurzwelle (KW). Da das verwendete Protokoll nicht für die starken Störungen auf KW konzipiert ist, ist mit entsprechend häufigen Wiederholungen und damit niedrigem Daten-Durchsatz zu rechnen. Der Betrieb auf KW konzentriert sich im wesentlichen auf die Bereiche 14.089-14.099 MHz, 14.101-14.112 MHz sowie auf 10m im Bereich von 29.210-29.290 MHz. Auch im CB-Funk darf Packet Radio benutzt werden, dafür sind vereinzelt Kanäle für digitale Betriebsarten freigegeben worden. Die Kanäle für CB-Funk lauten:
27.025 MHz K 6 ; 27.235 MHz K 24 ; 27.405 MHz K 40 ; 26.675 MHz K 52 ; 26.915 MHz K 76
27.035 MHz K 7 ; 27.245 MHz K 25 ; 26.565 MHz K 41 ; 26.685 MHz K 53 ; 26.925 MHz K 77
Folgende Betriebsarten dürfen zur Übertragung digitaler Daten genutzt werden: F1D,F2D, G1D, G2D. Für digitale Datenübertragungen sind auch Aussendungen mit unbemannten, automatisch betriebenen Stationen zulässig (Baken).
Über das Medium "Packet Radio" können Textzeilen (Chat), Mails, Bilder, und viele andere Daten ausgetauscht werden.
Ein Paket, welches zu einer AX25-Verbindung gehört, ist zwar mit Absender- und Empfänger-Rufzeichen adressiert, jedoch kann es von jeder anderen Station auch decodiert und gelesen werden, wenn es vollständig und fehlerfrei (mit korrekter CRC-Prüfsumme) empfangen wurde. Die Terminalprogramme der beiden Gesprächspartner behandeln zu einer Verbindung gehörenden Pakete gesondert und plazieren diese, der Übersichtlichkeit wegen, in einem separaten Fenster.
In den meisten Terminalprogrammen gibt es auch ein Monitor-Fenster, wo man alle gesendeten und empfangenen Pakete lesen kann.
Was ist zum PR-Betrieb von Notwendigkeit?
Ein Funkgerät.
Ein normales CB-Funkgerät mit geeigneter Buchse. In der Regel ist dies die Mikrofon-Buchse hat diese nur einen Ausgang für sendende Signale, jedoch keinen Eingang für empfangene Signale, so kann der externe Lautsprecherausgang des Funkgerätes für den Empfang verwendet werden. Entsprechende Pin Belegung wird meist bei den Betriebsanleitungen beigefügt. Ist aber auch ggf. im Internet zu finden. Wann das Funkgerät sendet, wird durch das Modem über die Mikrofonbuchse gesteuert.
Ein Modem oder ein TNC (Terminal Node Controller).
Das Modem wird zur Umwandlung digitaler Signale in Töne benötigt, welche über den Mikrofoneingang in ein Funkgerät eingespeist werden. Es dient auch der Rückwandlung der Empfangenen Packet Radio Signale. Der Kaufpreis liegt etwa zwischen 30 und 50 €. Häufig verwendete Modelle sind zum Beispiel BayCom, PC-COM, MiniCom. Der Schaltplan aller Modems ist ähnlich, für Bastler gibt es auch Baupläne im Internet. Anstatt eines Modems kann auch ein TNC (Terminal Node Controller) ca. 150 € verwendet werden. Der Vorteil eines TNC's ist es, daß es auch Verbindungen akzeptiert während der PC ausgeschaltet ist.
Wenn ein Modem verwendet wird, benötigt man einen Treiber für das AX25-Protokoll, unter DOS zum Beispiel TFPCX oder FlexNet95 (16bit). Für ein TNC benötigt man keinen AX25-Treiber, da der TNC das Protokoll selbst beherrscht.
Eine Terminalsoftware.
Das Terminal wird benötig um mit anderen Usern (Personen/Funk-Freunden) schreiben (chatten) zu können, Es kann aber auch weit aus mehr, zum Bsp. kleinere Dateien binär übertragen. Einige Terminalprogramme sind im Download Bereich verfügbar.
Ein Betriebssystem unter dem PR funktioniert, z.B. Linux, DOS, Windows 9x/ME/2000/XP.
Mit einem BayCom-Modem am besten unter DOS oder Linux, um ständigen Zugriff auf die COM-Schnittstelle zu gewährleisten, was unter Windows schlecht bis garnicht möglich ist. Unter Windows sind Modems von der Bauart BayCom/PC-COM nur sehr eingeschränkt nutzbar, TNC's hingegen können auch unter Windows verwendet werden, da der TNC selbst die Sendung und den Empfang von Paketen übernimmt und somit kein exklusiver Zugriff auf die Schnittstelle nötig ist, um alle Funk-Daten empfangen zu können.
Es besteht auch die Möglichkeit, Packet-Radio unter Windows zum Beispiel mit den Flexnet95-Treibern zu betreiben. (Geht allerdings nur unter Win9x/WinME)
Man kann auch DOS-Terminalprogramme (wie zum Beispiel S.T.O.P.) generell unter Win9x/WinME starten, auch geht dies noch unter Win2000. Windows unterstützt oftmals das Ausführen von herkömmlichen DOS Programmen. Für den Betrieb von Packet-Radio spielt die Auswahl des Terminalprogramms also keine große Rolle. Wichtig ist der Datenaustausch über die Serielle Com- Schnittstelle des Computers zum Funkgerät und zurück, dafür benötigt man unter Windows die entsprechende Hardware, nämlich einen TNC.
Ein Call (Rufzeichen).
Im CB-Funk denkt man sich einfach eine maximal 6-stellige Kombination aus Buchstaben und Ziffern aus. Im Amateurfunk werden die Rufzeichen von der BNetzA zugewiesen.
Groß- und Kleinschreibung wird in Rufzeichen nicht unterschieden. Wird das gewählte Rufzeichen bereits von einer anderen PR-Station verwendet, so ist ein anderes zu wählen, um gegenseitige Störungen oder Verwechslungen zu vermeiden. Oft werden in Rufzeichen die Anfangsbuchstaben des Namens oder Kürzel des Wohnortes verwendet. Der User "Nobody Mustermann" aus Dresden könnte beispielsweise DD1NBD als Rufzeichen verwenden. Gängige Formate für Rufzeichen sind FFzFFF oder DAA200 bis DRZ999, wobei F für einen beliebigen Buchstabe und z für eine Nummer von 1 bis 9 steht.
Rufzeichen von Digipeatern enthalten oft die Zeichenkette DIGxxx, DNDxxx, DNXxxx, CB0xxx, DQAxxx, DNQxxx oder DNOxxx. Mailboxen sind oft mit DBQxxx, DQBxxx, DBXxxx, DBOxxx, BX0xxx und xxxBOX gekennzeichnet.
Was ist Remote?
Remote (engl.: Fernsteuerung) dient dazu, bestimmte Befehle im Terminalprogramm des Users auszuführen. Remotebefehle beginnen mit 2 Schrägstrichen "//" und können zum Beispiel zum Eintrag des Namens bei der Gegenstation (Beispiel: //N Nobody) verwendet werden, so daß man in Zukunft immer namentlich begrüßt wird. Eine Liste der bei der jeweiligen Gegenstation verfügbaren Remote-Kommandos kann mit //HELP abgerufen werden.